Montageanleitung
Katzensichere Terrasse
Schutznetze sind eine Kompromisslösung für Stubentiger mit Freigang. Davor muss kein Vogel um sein Leben fliegen, dahinter keine Katze Autos und Giftköder fürchten.
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Kaum ein Lebensbereich ist so Prozess belastet wie das Nebeneinander von Nachbarn. Da wird um Zweige und Blätter, Grashalme und Zentimeter gestritten, oft jahrelang. Dem einen quaken die Frösche zu laut, den anderen stört der Gartenzwerg. Und erst die Haustiere! Bellos kräftiges Bellen gibt ebenso oft Anlass zu heftigen Fehden wie Pussy's stille Vorliebe für das Tulpenbeet im Garten der Nachbarn nebenan.
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Für Katzenfreunde und ihre Lieblinge gerät das Miteinander oft zum Nervenkrieg mit Anders denkenden. Auf der einen Seite stehen die Vogel-Enthusiasten, denen das Wohl der zwitschern den Gartenbewohner über alles geht, und auf der anderen Seite stehen die anderen Tierfreunde, die Katzenbesitzer.
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Im Gegensatz zu Hunden, die sich meist zurückpfeifen lassen, ist alles Rufen und Locken "für die Katz", wenn Kätzchen über alle Nachbargärten hinweg auf der Pirsch ist.
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Ob Katzen andererseits seelischen Schaden nehmen, wenn sie überhaupt nicht nach draußen dürfen, weiß man nicht. Die Millionen Stubenkatzen sprechen eigentlich dagegen. Auch die Experten sind sich in diesem Punkte nicht einig. Es gibt Tierärzte, die davor warnen, Katzen, die ihr halbes Leben ausschließlich in Wohnungen verbracht haben, plötzlich ins Freie zu lassen. Diese Tiere haben nie gelernt, mit den Gefahren im Garten und auf der Straße umzugehen und überleben die ungewohnte Freiheit meist nicht lange. Andererseits gibt es viele vierbeinige Draufgänger, die man auch nicht mit aller Macht im Haus halten kann. Sie wollen hinaus.
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Welcher Katzenfan kann schon den sehnsüchtigen Blicken aus schrägen, grünen Augen durch die Scheibe der Terrassentür auf das höchst interessante Spiel von Schmetterlingen, Blättern im Wind, Blüten, Spinnen, Käfern und anderem Getier widerstehen? Er denkt an einen Kompromiss - wenn er die Möglichkeit hat: Spaziergang im Garten nein, Freigang auf der Terrasse mit Einschränkung ja!
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Die Lösung: ein Boy-Katzen-Netz, das für diesen Zweck hergestellt wird. Zwischen den Pfosten der Pergola lässt sich das fast nicht sichtbare dkl. olivgrüne Nylon-Netz problemlos anbringen.
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Man darf allerdings das "Dach" nicht vergessen! Ein 2,40-Meter Satz auf die Querbalken ist ja für neugierige Katzen kein Problem. Als Beispiel einer "vernetzten Terrasse für Katz und Mensch" zeigen wir den Neubau-Freisitz unserer Autorin Ursula Krüger. Natürlich will man selbst die Terrasse verlassen können und nicht immer durch das Haus in den Garten gehen. Die Sicht- und Windschutzwand aus Flechtzaunelementen (1 m x 1,80 m) birgt ein Geheimnis: Das mittlere Element ist eine Schiebetür. Den Bausatz dafür (Schiebeleiste aus verzinktem Metall, Schrauben, Stopper usw.) gibt es in verschiedenen Längen in Baumärkten. Gesichert wird die Tür durch ein kleines Vorhängeschloss.
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In unserem Beispiel wurde auf die untere Schiene verzichtet. Ein Winkeleisen, in den Terrassenbelag eingedübelt, verhindert, dass die Tür durch Wind ins Schwanken gerät und aus der oberen Schiene springt. Erste Erfahrungen mit der neuen Katzen-Terrasse haben ergeben, dass die vier Stubentiger unserer Autorin Ursula Krüger den neuen Freiraum sehr schätzen; das Netz wird von Besuchern erst auf den zweiten Blick und nur aus der Nähe bemerkt. Hübscher Nebeneffekt des Netzes, das übrigens keine Gefahr für Vögel darstellt: Es ist eine ideale Kletterstütze für Rank Gewächse und hilft, die Terrasse in eine gemütliche, grüne Laube zu verwandeln. Mit so einem Netz lässt sich übrigens auch jeder Balkon sichern!
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Die Kosten für das Netz, die Bambusstangen und die speziell für die Anbringung und die Schiebetür benötigten Teile betragen rund 250,- Euro bei einer Terrassenfläche von 17,5 m2 (ohne Pergola und Flechtzaunelemente). Die Montage dauert etwa einen Tag und erfordert keine Vorkenntnisse, nur ein wenig handwerkliches Geschick im Umgang mit Schrauben, Schraubenzieher, Haken und Ösen.
An den oberen und unteren Enden der Pergola Pfosten werden nicht rostende oder Kunststoffummantelte Haken eingeschraubt als Halterung für die Baumbusstangen.
Die Stangen werden durch die Haken geschoben und können nicht eingehängt werden. Da Bambusstangen unterschiedlich stark sind, ist das dickste Ende maßgebend für den Durchmesser der Haken. Eine Alternative sind Metallbänder, die man zu Schlaufen biegt.
Das Netz wird provisorisch an die Haken gehängt. Schneiden Sie noch nichts ab!!
Die Bambusstangen oder Rundholzstangen werden auf die notwendige Länge zurechtgesägt. Bis 180 cm Länge bekommt man die Stangen in vielen Gartencentern. Längere gibt es in Geschäften für Gärtnereibedarf (siehe Branchenbuch).
Die Bambusstangen werden erst oben und dann unten durch das Netz gefädelt und durch die Haken geschoben. Spannen Sie das Netz so straff wie möglich, es gibt mit der Zeit etwas nach.
Erst wenn das Netz vollständig befestigt ist schneidet man die überstehenden Reste ab
Etwaige Spalten zwischen Bodenplatten und den Bambusstangen lassen sich katzensicher verschließen, indem man das Netz unter die Platten schiebt.
Um das Netz in Längsrichtung an den Pfosten zu befestigen, dreht man im Abstand von 15 – 20 cm Schraubösen ein.
Mit Netzbindern oder kunststoffummanteltem Draht wird das Netz an den Ösen befestigt, indem man ihn durch das Netz fädelt, strammzieht und durch die Ösen schlingt.
Alle 'Schlupflöcher' sicher verschließen. Katzen sind sehr schlau! Außerdem zerrt der Wind an dem Netz, Ritzen werden schnell zu größeren Öffnungen. Etwaige Spalten zwischen Bodenplatten und den Bambusstangen lassen sich katzensicher verschließen, indem man das Netz Unter die Platten schiebt.
(Diese Anleitung wurde für uns in der Zeitschrift NORA veröffentlicht.)